20.04.2015
Die Europäische Impfwoche, die in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet, steht unter dem Motto "Impflücken schließen". Wie wichtig das ist, zeigen aktuell Masernausbrüche in Berlin und anderen Bundesländern, für die vor allem fehlende Impfungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen verantwortlich sind. "Wer leichtfertig eine Impfung ablehnt, gefährdet auch die, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können", appelliert Gröhe an das Verantwortungsgefühl der Bevölkerung. "Wir müssen alle Gesundheits-Routineuntersuchungen nutzen, um den Impfschutz zu überprüfen", fordert der Minister.
Das Masern-Virus gehört zu den Erregern, die durch eine hohe Impfrate komplett eradiziert werden könnten. Von den erforderlichen 95 Prozent Geimpften ist Deutschland aber noch weit entfernt, insbesondere bei den 18- bis 44-Jährigen. In dieser Altersgruppe haben laut Robert-Koch-Institut (RKI) nur 56,9 Prozent mindestens eine Masernimpfdosis erhalten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung adressiert mit ihrer Kampagne "Deutschland sucht den Impfpass" daher auch speziell diese Zielgruppe.
Offenbar hält der Nestschutz gegen Masern, den Neugeborene von der Mutter mitbekommen, nach einer Masern-Impfung der Mutter kürzer als nach einer durchgemachten Erkrankung. Daher ist es wichtig, Kinder früh zu impfen. Das geschieht in vielen Fällen jedoch zu spät, wie RKI-Präsident Professor Dr. Lothar Wieler bemängelt.
am/PZ