07.02.2013
Wer schwer verliebt ist, schwebt auf Wolke 7 - ein Zustand, der leider nicht ewig hält. Im Alltag angekommen, schleicht sich bei vielen Paaren nach und nach Unzufriedenheit ein. Doch schon mit einem geringen Aufwand ließe sich dies verhindern, so die Erkenntnisse US-amerikanischer Psychologen.
Dazu reiche es aus, dass die Ehepartner dreimal im Jahr sieben Minuten die Perspektiven wechselten – und zwar in Schriftform. Diese kurzen Schreibinterventionen können demnach helfen, einen objektiveren Blick auf eheliche Konflikte zu bekommen, berichten die Psychologen der Northwestern University in Illinois. Und dies scheint dem Eheglück besonders gut zu tun, so das Fazit von Eli Finkel, Hauptautor der Studie.
Für die Untersuchung hatten 120 Paare über zwei Jahre hinweg alle vier Monate Fragen zu ihrem Eheleben beantwortet – zur ihrer Zufriedenheit in der Partnerschaft, zu Liebe, Intimität, Vertrauen, Leidenschaft und Sex. Zudem sollten sie anhand von Fakten auflisten, was in den vergangenen vier Monaten zu den stärksten Meinungsverschiedenheiten geführt hatte. Die Hälfte der Paare sollte zusätzlich die jüngste Meinungsverschiedenheit mit ihrem Gatten ins Visier nehmen und sie aus der Perspektive eines neutralen Dritten betrachten, der für alle Beteiligten das Beste will.
In beiden Gruppen sank die Ehezufriedenheit im Verlauf von einem Jahr ab. Doch bei jenen, die ihre Konflikte im Folgejahr von einem neutralen Standpunkt aus betrachteten, wurde dies wieder rückgängig gemacht. "Dieser Effekt zeigte sich nicht nur für die Ehezufriedenheit, sondern trat auch in anderen Bereichen, wie Leidenschaft und sexuellem Verlangen, zutage", sagt Finkel. Wie lange die Paare miteinander verheiratet waren, habe für die Ergebnisse im Übrigen keine Rolle gespielt, so Finkel.
HH