Dr. Karen Zoufal
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24.02.2021
Forscher der Universität von Liverpool stellten fest, dass in Handwerksberufen, beispielsweise im Bau und in der Fertigung, besonders häufig viel Alkohol konsumiert wird. Die Berufe, in denen häufiger zur Flasche gegriffen wurden, unterschieden sich zwischen den Geschlechtern: Während Männer in Handwerksberufen mehr tranken, waren es bei den Frauen eher Managerinnen und leitende Angestellte. Am wenigsten tranken Geistliche, Ärzte und Stadtplaner, unter den Frauen waren es Schulsekretärinnen, Biowissenschaftlerinnen, Biochemikerinnen und Physiotherapeutinnen. Dies berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift „BMC Public Health“.
„Starker Alkoholkonsum erhöht das Risiko von körperlichen und geistigen Schäden. Wenn wir wissen, welche Berufe ein hohes Risiko für einen starken Alkoholkonsum haben, können wir Ressourcen und Gegenmaßnahmen gezielter einsetzen. Unsere Forschung bietet politischen Entscheidungsträgern und Arbeitgebern Einblicke, in welchen Sektoren ein starker Alkoholkonsum am wahrscheinlichsten ist“, sagte Studienautor Andrew Thompson.
Um die Zusammenhänge zwischen Beruf und Alkoholkonsum zu untersuchen, analysierten die Autoren Daten von 100.817 Erwachsenen aus Großbritannien, die im Durchschnitt 55 Jahre alt waren. Die Teilnehmer gaben ihren wöchentlichen oder monatlichen Alkoholkonsum und Beruf an. Als starke Trinker wurden Frauen eingestuft, die mehr als 280 Gramm Alkohol (mehr als 20 kleine Gläser Bier oder Wein) pro Woche konsumierten, und Männer, die mehr als 400 Gramm Alkohol (mehr als 30 kleine Gläser Bier oder Wein) pro Woche zu sich nahmen.
Quelle: 10.1186/s12889-021-10208-x