03.12.2014
Ob es um weggeschmissene Hot Dog-Reste geht, um heruntergefallen Chips oder angebissene Kekse: Was auf den Straßen liegen bleibt, bleibt nicht unbemerkt. Auch wenn man sie oft nicht wahrnimmt, arbeiten Insekten hart, so das Ergebnis einer aktuellen US-Studie. Auf den Straßen von Manhattan spielen Insekten und andere Gliederfüßer demnach eine bedeutende Rolle bei der Entsorgung von Müll. „Allein die Gliederfüßer auf den Mittelstreifen im Gebiet zwischen Broadway und der West Street verdrücken jedes Jahr mehr als eine Tonne an weggeschmissenem Junkfood“, sagt die Untersuchungsleiterin Dr. Elsa Youngsteadt von der North Carolina State University. Das entspreche etwa 60.000 Hot Dogs pro Jahr, wenn man von einer Pause im Winter ausgehe.
Zu Youngsteadts großer Überraschung konsumierten Gliederfüßer-Gemeinschaften, die in den Mittelstreifen von Straßen lebten, sogar drei- bis viermal so viel Junkfood wie tierische Park-Bewohner – und das bei geringerer Artenvielfalt. Sie und ihre Kollegen hatten angenommen, dass mehr Müll konsumiert wird, wenn die Artenvielfalt größer ist. Verantwortlich für die hohe Produktivität der Putzkolonne sei vermutlich eine spezielle Ameisenart, die sehr häufig in den Mittelstreifen zu finden war und bekannt dafür ist, dass sie sich in städtischem Umfeld zwischen Gehweg-Ritzen und Pflastersteinen wohlfühlt.
Für ihre Studie hatten die Forscher genau berechnete Mengen an Junkfood – Chips, Kekse und Hot Dogs – auf Mittelstreifen und in Parks von Manhattan verteilt – jeweils einmal in einem Käfig, so dass nur kleinste Tiere an die Nahrungsmittel kamen, und einmal frei zugänglich für alle Tiere. Es zeigte sich, dass Gliederfüßer mit anderen Tieren wie Ratten und Tauben um weggeworfene Nahrungsmittel konkurrieren. Nicht nur im Hinblick auf die Müllbeseitigung seien sie daher effektive Helfer, so Youngsteadt. „Was die Ameisen verzehren, ist für die Ratten nicht mehr da.“
HH