Dr. Karen Zoufal
|
22.01.2021
Eine kleine, aber gut kontrollierte Studie zeigte, dass Personen, die sich fettarm und vegetarisch ernährten, weniger Kalorien pro Tag zu sich nahmen und mehr Körperfett verloren. Wenn dieselben Personen kohlenhydratarm aßen, war dies nicht der Fall.
Bei einer fettarmen Ernährung nahmen die Studienteilnehmer täglich 550 bis 700 weniger Kalorien auf als bei einer kohlenhydratarmen Ernährung. Trotzdem verspürten sie bei den beiden Ernährungsweisen keine Unterschiede in Bezug auf Hunger, den Genuss der Mahlzeiten oder das Sättigungsgefühl. Bei beiden Diäten verloren die Teilnehmer an Gewicht, aber nur bei der fettarmen Ernährung reduzierte sich der Körperfettanteil deutlich. Die Ergebnisse erscheinen in der Fachpublikation „Nature medicine“.
„Trotz des Verzehrs vieler Kohlenhydrate, die zu starken Schwankungen von Blutzucker und Insulin führten, zeigten Menschen bei einer fettarmen vegetarischen Ernährung eine signifikante Verringerung der Kalorienaufnahme und einen Verlust von Körperfett“, sagte Der Studienautor Dr. Kevin Hall. Diese Ergebnisse deuten an, dass die Zusammenhänge zwischen Essen und Gewichtszunahme komplexer sind als allgemein angenommen und sich nicht allein auf die Menge an Kohlenhydraten oder Fett in der Ernährung beschränken. Beispielsweise hat dieselbe Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr gezeigt, dass stark verarbeitete Lebensmittel übermäßiges Essen und eine Gewichtszunahme fördern.
Für die Studie verbrachten 20 Erwachsene vier Wochen in einer Klinik und erhielten je zwei Wochen lang eine vegetarische fettarme und danach eine fleischhaltige kohlenhydratarme Diät oder die umgekehrte Reihenfolge. Die Lebensmittel beider Diäten waren nur minimal verarbeitet und enthielten ähnliche Mengen Gemüse. Die Teilnehmer erhielten pro Tag drei Mahlzeiten sowie Zwischenmahlzeiten und konnten so viel essen, wie sie wollten.