Jana Schölermann: "Impfschutz ist mir sehr wichtig!"
aponet.de
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01.04.2024
Die Schauspielerin Jana Schölermann engagiert sich für die Aufklärung zu Meningokokken-Erkrankungen. Warum sie das tut und weshalb sie nicht immer eine Löwenmama sein kann, verrät sie im Interview mit dem APOTHEKEN MAGAZIN.
Ihre Tochter ist jetzt zwei Jahre alt. Machen Sie sich als Mutter viele Gedanken um deren Gesundheit?
Jana Schölermann: Am liebsten würde ich sie wie eine Löwenmama vor allem beschützen. Aber ich weiß natürlich, dass das nicht möglich ist. Sie soll sich frei entfalten können und dabei holt sie sich sicher auch mal eine Schramme oder Beule. Aber es gibt Gefahren, die ich minimieren kann. Dazu zählt, dass sie zum Beispiel einen Helm beim Radfahren trägt oder ich sie mit Sonnenmilch eincreme. Und dazu gehört für mich auch, dass wir sie durch Impfungen vor vermeidbaren Krankheiten bestmöglich schützen.
Tragen Sie denn auch einen Helm?
Jana Schölermann: Inzwischen schon (lacht). Fahrradhelme schützen ja nicht nur den Kopf von Kindern, sondern auch den von Erwachsenen. Und als Löwenmama möchte ich schließlich ein Vorbild für meine Tochter sein.
Wie informieren Sie sich über Gesundheitsthemen?
Jana Schölermann: In erster Linie ist der Kinderarzt unser wichtigster Ansprechpartner, wenn es um Gesundheitsfragen, zum Beispiel zu Impfungen, geht. Natürlich informiere ich mich auch online, in Magazinen oder Fachbüchern. Und ich tausche mich auch mit anderen Mamas und Papas über solche Themen aus. Die Entscheidung – zum Beispiel für mögliche Impfungen – treffe ich am Ende aber immer zusammen mit meinem Mann Thore, basierend auf Fakten – nicht persönlichen Meinungen.
Es gibt in Deutschland viele Impfskeptiker …
Jana Schölermann: Ich akzeptiere jede Kritik und Skepsis, aber nur nachdem sich jemand ausreichend informiert hat. Genau deshalb setze ich mich ja auch für die Aufklärung ein. Ich persönlich bin sehr dankbar, dass wir heute die Möglichkeit haben, uns und unsere Kinder gegen teilweise lebensbedrohliche Krankheiten wie eine Infektion mit Meningokokken zu schützen.
Warum engagieren Sie sich gerade für die Impfung gegen Meningokokken?
Jana Schölermann: Da spielt ein persönliches Erlebnis eine wichtige Rolle. Das erste Mal habe ich das Wort "Meningokokken" nämlich von meiner Mutter gehört. Sie erzählte mir, dass bei mir als Kind der Verdacht einer Meningitis, einer gefährlichen Hirnhautentzündung, bestand und ich ins Krankenhaus musste. Zum Glück war es ein Fehlalarm. Meine Mutter hat das damals jedoch sehr verunsichert, und deshalb war der Begriff Meningokokken bei uns zu Hause bekannt.
Viele Eltern glauben, dass sie ihre Kinder mit einer Meningokokken-Impfung ausreichend vor Meningokokken-Erkrankungen schützen.
Jana Schölermann: Mir war wie vielen anderen Eltern lange nicht klar, dass es unterschiedliche Meningokokken-Gruppen und daher auch verschiedene Impfungen gibt. Und dass Kinder mit der bisherigen Standardimpfung gegen die Erreger der Gruppe C nicht umfassend geschützt werden können. Das habe ich erst erfahren, als ich mich während meiner Schwangerschaft und nach der Ge urt näher mit dem Thema auseinandergesetzt habe. Umso wichtiger, dass die STIKO nun auch die Empfehlung angepasst hat und die Meningokokken-B-Impfung mit in den Impfplan aufgenommen hat.
Verschiedene Meningokokken-Gruppen? Das klingt ziemlich kompliziert.
Jana Schölermann: Inzwischen gibt es verschiedene Impfungen, die in Kombination weitere Meningokokken-Gruppen abdecken. Am besten beraten kann hier die Kinderärztin oder der Kinderarzt. Generell möchte ich andere Eltern darauf aufmerksam machen und sie dazu aufrufen, sich mit den Schutzmöglichkeiten frühestmöglich auseinanderzusetzen und sich zu informieren. So können sie am Ende eine fundierte Entscheidung für ihre Kinder treffen.