Natascha Koch
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22.02.2022
Vitamine und Mineralstoffe sind unverzichtbar für unseren Körper: Sie stärken das Immunsystem, tragen zu gesunden Knochen bei, stärken Haare, Zähne und Nägel. Um sich ausreichend damit zu versorgen, greift jeder dritte Bundesbürger mindestens einmal pro Woche zu Nahrungsergänzungsmitteln, jeder sechste sogar täglich. Besonders beliebt sind Präparate mit Vitamin D, Vitamin B12, Vitamin C und Multivitaminpräparate. Das zeigt eine aktuelle Spezial-Ausgabe des BfR-Verbrauchermonitors 2021.
Vitamin-Mangel ist selten
Als Gründe dafür nennen die Befragten oft den Ausgleich eines Mangels. In der Regel ist das aber gar nicht notwendig: „Nahrungsergänzungsmittel sind für die meisten Menschen verzichtbar,“ sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Um gut mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt zu sein, reiche bei gesunden Menschen eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung aus. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wenn zum Beispiel auf sämtliche tierische Lebensmittel verzichtet wird, in der Schwangerschaft oder bei älteren und chronisch kranken Patienten.
Keine Überdosierung riskieren
Am besten wird die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln immer mit dem Arzt besprochen. Denn: „Wer hoch dosierte Vitamine einnimmt, ohne dass es nötig ist, riskiert eine Überversorgung und damit unerwünschte Auswirkungen auf die Gesundheit“, sagt Hensel. Diesem Risiko sind sich laut der Befragung immerhin 42 Prozent derjenigen, die regelmäßig Vitamine einnehmen, bewusst.
Da Vitaminpillen keine Medikamente sind, durchlaufen sie kein behördliches Zulassungsverfahren, in dem die gesundheitliche Unbedenklichkeit nachgewiesen werden muss. Welche Vitamine einem Nahrungsergänzungsmittel zugesetzt werden dürfen, regelt in Deutschland die nationale Verordnung über Nahrungsergänzungsmittel (NemV). Sie enthält allerdings keine rechtlich verbindlichen Dosierungen bzw. Höchstmengen. Um diese Lücke zu schließen, hat das BfREmpfehlungen für Höchstmengen von Vitaminen in Nahrungsergänzungsmitteln herausgegeben, die auch Verbrauchern als Orientierung dienen.
Quelle: BfR-Verbrauchermonitor 202