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20.12.2024 08:07 Uhr
Maltodextrin ist ein weißes Pulver, das nahezu geschmacklos ist, aber schnell Energie liefert. In der Studie wurde untersucht, wie viel Joghurt die Teilnehmenden verzehrten, ohne dass sie wussten, ob dieser Maltodextrin enthielt oder nicht. 11 Personen mit Adipositas, 23 Personen nach bariatrischer Operation und 27 Kontrollpersonen aßen den fettarmen Joghurt zu Hause – mal mit, mal ohne Maltodextrin. Das Ergebnis: Alle drei Gruppen aßen mehr von dem Joghurt mit Maltodextrin, obwohl die Teilnehmenden beide als gleich schmackhaft einstuften.
Dass sich Maltodextrin auf den Verzehr bei Personen mit und ohne Adipositas ähnlich auswirkte, überraschte die Forschenden: „Wir waren sehr fasziniert davon, dass das Verhalten auf den Verzehr von Joghurt mit höherem Energiegehalt ausgerichtet war. Wichtig ist, dass dies auch bei Personen mit Adipositas und nach einer Gewichtsverlustoperation beibehalten wurde, obwohl es wichtige Unterschiede in ihrem dopaminergen Gehirnsystem gab.“
Bei Menschen mit Adipositas sind im Gehirn weniger Dopaminrezeptoren verfügbar. Das begünstigt emotionales Essen und eine Vorliebe für energiereiche Nahrungsmittel mit hohem Fett- und Zuckergehalt. Die höhere Verfügbarkeit der Rezeptoren bei Menschen ohne Adipositas geht dagegen mit Zurückhaltung beim Essen einher. Durch einen Gewichtsverlust nach einer bariatrischen Operation normalisiert sich die Situation, so dass die operierten Menschen meist weniger emotional essen und häufiger gesündere Nahrungsmittel wählen.
Quelle: DOI 10.1371/journal.pbio.3002936