05.01.2017
Ein Drittel der neu auf den Markt gebrachten Medikamente haben keinen zusätzlichen Nutzen für Patienten. Das geht aus einer Untersuchung des GKV-Spitzenverbands hervor, wie die Funke Mediengruppe berichtete. Demnach bekamen von 129 Medikamenten, für die Kassen und Hersteller Preisverhandlungen führten, nur 44 einen klar nachweisbaren Zusatznutzen zugesprochen.
41 Arzneimittel zeigten keinen weiteren Vorteil gegenüber der Standardtherapie. Der Rest der überprüften Arzneimittel hatte nur für einen Teil der Patienten einen Zusatznutzen, so der Bericht. Bewertet wurden vor allem Medikamente, die bei Krebserkrankungen, Infektionserkrankungen wie Hepatitis oder bei Diabetes mellitus zum Einsatz kommen.
Ursprünglich sollten mithilfe der seit 2012 gesetzlich verankerten Preisverhandlung und Nutzenbewertung jährlich 2 Milliarden Euro bei den Medikamentenausgaben eingespart werden. Tatsächlich waren es in den vergangenen fünf Jahren aber nur 2,5 Milliarden Euro insgesamt. Die Bilanz seitens der Kassen ist trotzdem positiv: Vizechef des GKV-Spitzenverbands, Johann-Magnus von Stackelberg, betonte gegenüber der Funke Mediengruppe, dass diese Vorgehensweise hilfreich sei, um „die Spreu vom Weizen zu trennen“. Zudem fordert der Spitzenverband weiterhin neue IT-Lösungen, um niedergelassenen Ärzten detaillierte Daten zum Zusatznutzen bereitzustellen. Dies könne alle zwei Wochen über ein Update der Praxissoftware geschehen, so von Stackelberg. Bestenfalls übermittle sogar eine neutrale Stelle die Informationen über neue Medikamente gleichermaßen an Ärzte und Apotheker.
je/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ