Natascha Koch
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21.12.2020
Das Geschäft der Post- und Paketzusteller läuft in der Vorweihnachtszeit auf Hochtouren, oft müssen Sonderschichten eingelegt werden, um alle Bestellungen rechtzeitig auszuliefern. Die Arbeitsbelastung ist so hoch, dass die Beschäftigten überdurchschnittlich oft krankgeschrieben sind. Das zeigen Analysen der Krankenkasse Barmer.
Beschäftigte der Post-, Kurier- und Expressdienste waren im vergangenen Jahr in Brandenburg durchschnittlich 28,3 Tage krankgeschrieben, in Berlin sogar 29,4 Tage. Diese Zahlen übersteigen den Durchschnitt der Fehltage in anderen Branchen deutlich: Dieser lag in Brandenburg bei 21,7 und in Berlin bei 18,8 Fehltagen. In anderen Bundesländern sieht es ähnlich dramatisch aus, wie der Gesundheitsreport der Barmer aus dem Jahr 2019 zeigt. Durch die Corona-Pandemie hat sich das Problem noch verschärft: Geschlossene Geschäfte während des Lockdowns führen gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit dazu, dass noch mehr Menschen ihre Waren online bestellen und sich nach Hause liefern lassen.
Rückenprobleme sind häufig
Paketzusteller und Postboten leiden laut Barmer-Gesundheitsreport besonders oft unter Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems. „Rücken- und Nackenschmerzen kommen meist von körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten oder von ungünstigen Sitzpositionen, wie wir sie zum Beispiel bei Lastwagen- oder Gabelstaplerfahrerinnen und -fahrern vorfinden“, sagt Leyh. Aber auch Stress könne sich durch Rückenschmerzen äußern. Wertschätzung sei daher das Gebot der Stunde. Auch regelmäßige Pausenzeiten dürften für die Beschäftigten in dieser Branche nicht die Ausnahme sein, so Leyh weiter. Hier seien nicht nur die Vorgesetzten gefragt. „Auch wir, die Empfängerinnen und Empfänger, können mit Respekt und Wertschätzung sowie Geduld bei einer vielleicht verspäteten der Paketzustellung einen Teil zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen“, sagt Leyh.