29.05.2020
In der asiatischen Küche werden häufig Algenblätter verwendet, und auch in Deutschland nimmt der Konsum zu. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wies jetzt in einer Pressemitteilung darauf hin, dass – wie schon in einer Untersuchung fünf Jahre zuvor – der Gehalt an Jod, Cadmium und anderen Schadstoffen in einigen Proben sehr hoch war.
Manche Meeresalgen reichern Schwermetalle und andere Schadstoffe an: In 165 Proben wurden Cadmium, Blei und Arsen in teils hohen Konzentrationen nachgewiesen. So überschritt jede zehnte Probe den für Cadmium zulässigen Grenzwert von drei Milligramm pro Kilogramm Trockenmasse. In einer ähnlichen Anzahl wurden hohe Bleikonzentrationen zwischen ein und zehn Milligramm pro Kilogramm Trockenmasse gemessen, wobei über die Festlegung eines Grenzwerts für Blei derzeit noch beraten wird.
Organisch gebundenes Arsen, dessen gesundheitliches Risiko bislang nicht ausreichend untersucht wurde, kam mit 25 mg/kg ebenfalls in hohen Mengen vor. Das erwiesenermaßen giftige anorganische Arsen wurde dagegen nur in äußerst geringen Konzentrationen nachgewiesen. Aluminium, Uran und verschiedene Spurenelemente fanden die Wissenschaftler ebenfalls, jedoch in Mengen, von denen keine Gesundheitsgefahr ausgeht.
Mehr als 75 Prozent der Algenproben wiesen einen hohen Jodgehalt von mehr als 20 mg/kg auf, die nach geltendem Lebensmittelrecht einen Warnhinweis erforderlich machen. Dieser fehlte jedoch in acht Prozent der Fälle. Das BVL rät Verbrauchern, nur Meeresalgenprodukte mit eindeutigen Angaben zum Jodgehalt und zur maximalen Verzehrmenge zu kaufen, da eine übermäßige Jodaufnahme zu Störungen der Schilddrüsenfunktion führen kann.
ZOU