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07.09.2023
Der frühere Trend, dass sich der Gesundheitszustand der Älteren über Jahre verbessert, ist bei später geborenen Generationen nicht mehr zu beobachten. Dies zeigen Daten aus den Jahren 2005 bis 2019, in denen das Auftreten bestimmter Krankheiten bei Menschen verschiedener Altersgruppen miteinander verglichen wurde.
Menschen, die in den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden, erkranken seltener und später an Herzkreislaufkranheiten als die Jahrgänge vor ihnen, ebenso an Schlaganfall, Lungenkrebs und Demenz.
Im Gegensatz dazu ist die Rate derjenigen mit Adipositas und Diabetes Typ 2 in allen Altersgruppen gestiegen. Gleichzeitig treten die Erkrankungen zunehmend in jüngerem Alter auf, was schließlich dazu führt, dass Betroffene nicht nur eine längere Zeit ihres Lebens krank sind, sondern auch zunehmend Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Leber- und Herzkrankheiten entwickeln: Zwischen 2004 und 2020 ist der Anteil adipöser Personen im Alter von 25 bis 55 Jahren von 12,7 auf 23,4 Prozent angestiegen, er hat sich also fast verdoppelt.
Während früher körperliche Belastungen und Schadstoffe bei der Arbeit Krankheitstreiber waren, ist es heute die sitzende Lebensweise: Sie führt dazu, dass der Kalorienbedarf sinkt, gleichzeitig nehmen die Menschen aber mehr Kalorien auf als früher. „Die heute ältere Generation ist wesentlich gesünder als die Generation ihrer Eltern und Großeltern. Diese positive Entwicklung setzt sich aber bei den später Geborenen nicht fort“, fasste Prof. Dr. Siegfried Geyer die Ergebnisse zusammen.
Quelle: DOI 10.3238/arztebl.m2022.0324