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04.01.2022
Jugendliche sollten acht bis zehn Stunden pro Nacht schlafen, denn Schlafmangel erhöht das Risiko für eine schlechte psychische Gesundheit, mangelnde schulische Leistungen und Verhaltensprobleme. Eine neue Studie zeigt, dass Teenager auch schlechtere Ernährungsgewohnheiten haben, wenn sie weniger schlafen. „Kurzer Schlaf erhöht das Risiko für Teenager, mehr Kohlenhydrate und Zuckerzusätze zu sich zu nehmen und mehr zuckergesüßte Getränke zu trinken, als wenn sie eine gesunde Menge Schlaf bekommen“, fasste Prof. Dr. Kara Duraccio von der Brigham Young University in Utah zusammen.
Für die Studie wurde das Schlaf- und Essverhalten von 93 Teenagern unter zwei Bedingungen untersucht: Eine Woche lang schliefen sie sechseinhalb Stunden pro Nacht, in einer weiteren Woche jeweils neuneinhalb Stunden. In der Woche mit kurzem Schlaf neigten die Teenager dazu, vor allem abends mehr Lebensmittel zu essen, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen – zum Beispiel Lebensmittel mit einem hohen Kohlenhydratgehalt, Zuckerzusatz oder zuckerhaltige Getränke. Sie aßen im Schnitt bei Schlafmangel jeden Tag zwölf Gramm Zucker zusätzlich, was sich übers Jahr auf mehr als zwei Kilogramm summieren könnte.
„Interessant ist, dass Jugendliche bei weniger Schlaf nicht mehr aßen. Beide Gruppen konsumierten ungefähr die gleiche Menge an Kalorien. Aber weniger Schlaf führte dazu, dass Jugendliche ungesünder aßen“, erläuterte Duraccio. „Wir vermuten, dass müde Teenager zu Lebensmitteln greifen, die schnell verfügbare Energie liefern, um bis zum Schlafengehen wach zu bleiben. Deshalb bevorzugen sie Lebensmitteln mit einem hohen Kohlenhydratanteil und Zuckerzusatz.“
Quelle: DOI 10.1093/sleep/zsab269