14.06.2017
Wer regelmäßig Kaffee oder Kräutertee trinkt, leidet seltener unter starken Leberverhärtungen, die auf eine Fibrose hindeuten. Dies galt selbst für kleine Mengen, und das Ergebnis war unabhängig von Einflüssen des Lebensstils, des Stoffwechsels oder der Umgebung, wie die Forscher um Dr. Louise J. M. Alferink von der Erasmus-Universität in Rotterdam, Niederlande, berichten. Die Autoren schließen aus ihrer Studie, dass Kaffee oder Tee Narbenbildungen in der Leber möglicherweise verhindern kann, bevor eine Lebererkrankung nachweisbar ist. In den letzten Jahrzehnten seien die Lebensgewohnheiten immer ungesünder geworden, sagt Alfrink. Eine davon ist die westliche Ernährung, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln mit wenig Nährstoffen und künstlich zugesetztem Zucker ist. Dies habe nicht nur zu einem Anstieg der Fettleibigkeit geführt, sondern auch zu einem häufigeren Auftreten der nicht-alkoholischen Fettleber, bei der es zu verstärkten Fetteinlagerungen in der Leber komme, so die Forscherin. In diesem Kontext sei es wichtig, einfache Strategien zu untersuchen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken könnten, wie etwa das Trinken von Kaffee oder Tee.
Die Wissenschaftler hatten Daten von 2.400 Studienteilnehmern ausgewertet. Neben verschiedenen Untersuchungen von Blut und Leber gaben die Teilnehmer detailliert an, wie viel Kaffee und Tee sie tranken. Anhand ihres Konsums untereilten die Forscher sie in drei Gruppen: Kein, moderater (keine bis drei Tassen pro Tag) oder häufiger (mehr als drei Tassen pro Tag) Konsum. Eine Limitierung der Studie habe allerdings darin bestanden, dass nur sehr wenige Teilnehmer keinen Kaffee oder keinen Tee tranken und die Kontrollgruppe damit sehr klein war. Außerdem sei die Menge an Tee insgesamt sehr gering gewesen, was die Einschätzung eines schützenden Effekts erschwere. Ob sich eine regelmäßige Kaffee- oder Teepause im Hinblick auf die Lebergesundheit tatsächlich lohne, müsse daher erst noch weiter erforscht werden.
HH