Dr. Karen Zoufal
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08.02.2021
Viele Menschen mögen den Geschmack und die anregende Wirkung von Kaffee. Aber es ist auch bekannt, dass er den Schlaf stören und das Einschlafen erschweren kann. Hier gilt es, ein ausgewogenes Verhältnis zu finden, um in den Genuss der Vorteile zu kommen, ohne Nachteile in Kauf nehmen zu müssen. Wie das gelingt, schildert ein Bericht des britischen Instituts für wissenschaftliche Informationen über Kaffee mit dem Titel „Kaffee und Schlaf im Alltag“.
Eine Tasse Kaffee macht munter und fördert die Konzentration. Davon profitieren besonders Menschen, die lange Strecken im Auto fahren müssen, einen Jetlag haben oder in Nachtschichten arbeiten. Kaffee kann im Gegenzug aber auch die Schlafdauer und -qualität beeinträchtigen, besonders, wenn er kurz vor dem Schlafengehen getrunken wird.
Wer dies bei sich feststellt, steigt deshalb nachmittags und abends lieber auf koffeinarme oder -freie Varianten um: Die Kunst ist es, ein Gleichgewicht zwischen dem Kaffeegenuss und dem Verzicht kurz vor dem Schlafengehen zu finden, wenn man empfindlich auf die stimulierende Wirkung von Koffein reagiert. Insbesondere Menschen mit einem gestörten Schlafmuster sollten deshalb den Konsum sechs Stunden vor dem Schlafengehen verringern, rät Professorin Renata Riha von der Abteilung für Schlafmedizin der Universität Edinburgh, die an dem Bericht mitgewirkt hat.
Bei Personen mit Schlafstörungen kann regelmäßiges Kaffeetrinken dazu beitragen, die Folgen des Schlafmangels zu lindern. So verbessern drei Tassen Kaffee pro Tag die Aufmerksamkeit, Reaktionszeit, Genauigkeit und das Arbeitsgedächtnis von Menschen mit Schlafmangel in den ersten drei Tagen. Auch in Nachtschichten steigert Koffein erwiesenermaßen die Leistungsfähigkeit.
Quelle: Expert report Coffee and sleep in everyday lives