14.08.2017
Das Molekül macht die Zähne offenbar „rutschig“ und verhindert, dass die Kariesbakterien ihren klebrigen Biofilm ausbilden können. Dieser hilft den Bakterien normalerweise dabei, an der Zahnoberfläche zu haften und den Zahnschmelz anzugreifen. Wie die Wissenschaftler der University of Alabama at Birmingham in der Fachzeitschrift Scientific Reports berichten, reduzierte das Molekül bei Ratten, die karies-förderndes Futter erhalten hatten, drastisch das Auftreten von Karies. Die Wirkung blieb dabei ausschließlich auf den Hauptverursacher von Karies beschränkt, dem sogenannten Streptococcus mutans.
Die Forscher sehen darin ein großes Potenzial. „Wenn wir etwas haben, das Bakterien selektiv die Fähigkeit, Biofilme auszubilden, nehmen kann, wäre das ein enormer Fortschritt“, sagt Studienleiter Sadanandan Velu. Besonders gelte dies, wenn das Ziel spezielle Krankheitserreger in einer komplexen Bakteriengemeinschaft seien. In ihrer Arbeit hatten die Forscher zunächst 90 verschiedene Substanzen auf ihre Fähigkeit hin untersucht, die Bildung von Biofilmen in Kulturen von S. mutans zu blockieren. Sie fanden sieben potenzielle Hemmstoffe, von denen sie einen genauer untersuchten. Es zeigte sich, dass dieser die Aktivität von Bakterienenzymen, die zur Bildung von Biofilmen benötigt werden, hemmt. Andere Faktoren, wie das Wachstum oder die Zahl lebender Bakterien, blieben bei S. mutans sowie bei anderen Bakterien unbeeinflusst. Gleiches galt für die Ausbildung von Biofilmen bei anderen Bakterienarten.
HH