11.04.2016
Mithilfe eines Inhaltsstoffs aus der Heilpflanze Mutterkraut könnten sich geschädigte Nervenfasern wieder erholen. Das haben Wissenschaftler in einem Versuch mit Mäusen herausgefunden. Die Erkenntnisse machen Hoffnung für alle Menschen, die an Neuopathien leiden, also einer Schädigung der Nerven vor allem in Beinen und Armen.
Der Pflanzenstoff verbesserte und beschleunigte das Nachwachsen von geschädigten Nervenfasern bei Mäusen erheblich. Bei dem Stoff handelt es sich um Parthenolid, der aus der Heilpflanze Mutterkraut stammt. Die Forscher behandelten Mäuse mit geschädigten Ischiasnerven mit dem Wirkstoff und beobachteten, dass diese bereits nach weniger als einer Woche - und damit erheblich schneller als die unbehandelten Tiere - ihre gelähmten Zehen wieder bewegen und sensorische Reize wahrnehmen konnten. Die Forschungsergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der US-Fachzeitschrift „Journal of Neuroscience“ veröffentlicht.
Dies sei für eine mögliche klinische Anwendung bei Nervenleiden sehr vielversprechend, da es bis heute noch keine Medikamente gebe, die ähnliches bewirken könnten. „Dieser therapeutische Ansatz ist völlig neu. Bis zur Entwicklung zu einem einsatzfähigen Medikament sind allerdings noch weitere Untersuchungen notwendig", sagt Studienautor Prof. Dr. Dietmar Fischer. Die Forscher untersuchen ebenfalls, ob Parthenolide auch die Regeneration des verletzten Rückenmarks oder Sehnervs, die normalerweise gar nicht regenerieren können, fördern. Häufig entstehen Neuropathien als Folge anderer Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Sie äußern sich in durch Empfindungsstörungen, Störungen der Motorik oder chronischen Schmerzen. In der Therapie lässt sich bislang oft lediglich ein Stillstand der Erkrankung erreichen.
NK