22.11.2012
Eine Therapie mit Katzenschnurren soll Menschen mit Asthma, Bronchitis und der chronischen Lungenerkrankung COPD helfen können. Das zumindest ist das Fazit der Erfinder eines sogenannten Katzenschnurr-Geräts. Durch das "Beschnurren" der Lunge solle sich angeblich der zähe Bronchialschleim lösen, wodurch die Patienten besser atmen könnten.
Ursprünglich hatten die Erfinder, ein Ärzteteam aus Graz, das Katzenschnurr-Gerät für die Therapie von Rückenschmerzen, Lendenwirbelproblemen und Arthrosen entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Art "elektrische Katze" – ein Kissen, mit dessen Hilfe die Vibrationen der Tierlaute auf den Patienten übertragen werden. Wichtig dabei: Das Schnurren in der Frequenz der kuscheligen Vierbeiner erzeuge neben dem hörbaren Brummen auch für das menschliche Ohr nicht hörbare Infraschall-Wellen, die wohltuend wirkten und die Durchblutung förderten, heißt es. Dies helfe, glaubt man den Erfindern, gegen erstaunlich viele Krankheiten: So sei das Schnurrgerät schon bei Gelenkschmerzen, Schmerzen der Wirbelsäule und der Muskulatur eingesetzt worden, darüber hinaus bei Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es helfe vor allem dann, wenn die Erkrankung mit einer gestörten Durchblutung einhergehe, wie bei Diabetes, Raucherschäden oder Bluthochdruck.
In neuen Tests wurde nun auch die Wirkung des Katzenschnurrens auf Patienten mit Atemwegsbeschwerden untersucht. Abhängig vom Verschleimungsgrad wurde ein Teil der Patienten zwei Wochen lang, an fünf Tagen pro Woche, jeweils 20 Minuten "beschnurrt". In dieser Zeit erhielten die Patienten weder die sonst übliche Klopftherapie zur Mobilisierung des Schleims, noch Medikamente, die die Bronchien erweitern. Das Ergebnis: Durch das Katzenschnurren hatte die Lungenfunktion der Patienten um 29 Prozent zugenommen. Es wurde mehr Schleim gelöst, wodurch die Patienten weniger kurzatmig waren und sich die Leistungsfähigkeit verbesserte. Fraglich bleibt allerdings, ob man sich auch eine echte Katze auf die Brust legen kann.
HH