04.02.2016
Viele Menschen, die hin und wieder Cannabis rauchen, halten Kiffen für wenig schädlich. Doch der Konsum von Cannabis kann auch unerwünschte Folgen haben. So fanden Forscher heraus, dass Kiffen auf lange Sicht offenbar das Gedächtnis für Worte beeinträchtigt.
Ehemalige Cannabis-Raucher schnitten bei Tests, in denen es darum ging, sich an Wörter zu erinnern, schlechter ab als Studienteilnehmer, die noch nie gekifft hatten. Andere Bereiche der kognitiven Funktion schienen dagegen nicht beeinflusst zu werden, wie Reto Auer von der University of California-San Francisco gemeinsam mit Kollegen in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine berichten. Bei den Tests sollten sich die Teilnehmer an 15 Wörter erinnern. Das Ergebnis: Bei der Hälfte der Teilnehmer zeigte sich, dass das Gedächtnis für Worte schlechter wurde, je länger sie in ihrem Leben Cannabis geraucht hatten. Pro fünf Jahre Cannabis-Konsum erinnerten sie sich an jeweils ein Wort weniger.
Kiffen sei unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen weit verbreitet, so die Forscher. Vor dem Hintergrund, dass Cannabis in den USA in immer mehr Bundesstaaten zumindest teilweise legalisiert wird, widmeten sich die Forscher daher dem Langzeiteinfluss des Rauschmittels, über den erst wenig bekannt ist. Von den 3.385 Teilnehmern der 25 Jahre dauernden Langzeitstudie hatte ein Großteil, rund 84 Prozent, in ihrer Jugend Marihuana geraucht, 392 hatten damit bis zum mittleren Lebensalter fortgefahren. Weitere Studien zur Erforschung der gefundenen Zusammenhänge seien jetzt nötig, so die Wissenschaftler. Aufgrund ihrer Studie halten es die Forscher für ratsam, potentielle Nutzer auch weiterhin vor möglichen Schäden zu warnen.
HH