ZOU
|
17.04.2024
Menschen, die lieber spät ins Bett gehen und dafür länger schlafen (sogenannte „Eulen“), scheinen auch beim Essen einen anderen Tagesrhythmus zu haben. Wenn sie zeitig frühstücken müssen und dabei kohlenhydratreich essen, steigt ihr Blutzucker deutlich stärker als bei Frühaufstehern („Lerchen“).
Je 45 Studierende vom Typ Eule und Lerche aßen zu Forschungszwecken definierte Mahlzeiten zu bestimmten Tageszeiten. Dabei stellte sich heraus, dass die Lerchen abends auf eine kohlenhydratreiche Mahlzeit mit einem hohen Blutzuckeranstieg reagierten. Es ist ein bekannter Effekt, dass die Blutzuckerregulierung abends nicht so gut funktioniert, und dies war auch bei den Eulen so, berichtet eine Forschungsgruppe in der Fachzeitschrift „European Journal of Nutrition“.
Im Gegensatz zu den Lerchen stieg der Blutzucker bei den Eulen aber auch übermäßig an, wenn sie früh morgens kohlenhydratreich aßen. Wenn sie dagegen ihr Frühstück einpackten und erst später zu sich nahmen, war dies kein Problem. Bianca Stutz von der Universität Paderborn folgerte daraus: „Ein sehr frühes Frühstück scheint für Eulen kritisch zu sein, wenn es reichlich ungünstige Kohlenhydrate enthält. Eulen sollten daher nicht nur abends, sondern auch morgens auf die Qualität der Kohlenhydrate achten und lieber später frühstücken.“
Ihre Kollegin Dr. Bettina Krüger ergänzte: „Essen gegen die innere Uhr betrifft Studierende in besonderem Maße, die z. B. früh morgens frühstücken, obwohl sie sich aufgrund ihres späten Chronotyps noch in der biologischen Schlafphase befinden. Auf der anderen Seite führen soziale Aktivitäten manchmal dazu, dass Menschen mit einem frühen Chronotyp ‚zu spät‘ ihr Abendessen verzehren.“
Quelle: DOI 10.1007/s00394-024-03372-4