19.08.2011
Der DAV kann dies nicht nachvollziehen. Der AOK-Bundesverband verunsichere derzeit wider besseres Wissen die Öffentlichkeit, versuche, eigene Fehler zu kaschieren, und gebe nicht zu, dass die Rabattverträge das eigentliche Problem seien. Auch in der Anfang Juni gestarteten sechsten Rabattrunde seien viele Rabattarzneimittel nicht oder nur unzureichend lieferbar. Die Hersteller bekamen den Zuschlag der AOK, obwohl damals schon klar war, dass sie nicht termingerecht würden liefern können. Die Apotheken waren verpflichtet, Arzneimittel abzugeben, die es gar nicht gab, weist der DAV die AOK-Kritik zurück.
Der DAV räumt zwar ein, dass die Apotheker den mit der Friedenspflicht vereinbarten vereinfachten Präparatetausch nicht ausreichend dokumentiert hätten. Gleichzeitig sei so aber immerhin die Versorgung der AOK-Versicherten mit wirkstoffgleichen Medikamenten sichergestellt worden.
Warum die AOK heute auf Eskalationskurs eingeschwenkt ist, kann DAV-Vorsitzender Fritz Becker nicht nachvollziehen: "Richtig ist, dass wir solche Fälle mit den Krankenkassen klären müssen. Wenn fehlerhaft dokumentiert wird, muss das korrigiert und klargestellt werden." Dies sei aber bereits zwischen AOK und DAV vereinbart, sagt Becker und verweist noch einmal auf das Grundproblem: "Es ist und bleibt grotesk, wenn die AOK Verträge mit Herstellern abschließt, die nicht eine einzige Packung liefern können – und am Ende die Apotheken für die Folgen verantwortlich gemacht werden."
dr/PZ
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