14.12.2011
Herr Kartoffelkopf ist ein amerikanisches Spielzeug, das aus vielen Einzelteilen besteht: Augen, Nase, Mund, Arme, Beine und die Haare müssen auf einen kartoffelförmigen Körper aufgesteckt werden, um Herrn oder Frau Kartoffelkopf zum Leben zu erwecken. Und genau in den Einzelteilen haben die polnischen Wissenschaftler nun Gemeinsamkeiten zwischen Kartoffeln und Hirnzellen von Säugetieren gefunden.
In den Wänden, die die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, umgeben, haben die Wissenschaftler Kanäle identifiziert, die für den Transport von Kalium-Ionen verantwortlich sind. Diese Ionenkanäle sind in ihrer Struktur und Funktion bei Kartoffeln und Hirnzellen identisch. Die Mitochondrien bilden den lebenswichtigen Energieträger ATP. Bisher war man davon ausgegangen, dass Mitochondrien keine Ionenkanäle besitzen, da diese die Energieausbeute bei der ATP-Gewinnung reduzieren würden. Denn viele der Ionenkanäle verbrauchen für ihre Arbeit ATP.
Die Ionenkanäle der Mitochondrien von Kartoffeln und Hirnzellen von Säugetieren ähneln sich nicht nur in ihrer Struktur. Sie reagieren auch ähnlich auf Stoffe, die von außen zugeführt werden. Nun wollen die Wissenschaftler die Frage klären, ob man die Kanäle gezielt beeinflussen kann. Das könnte Grundlage für Medikamente werden, die darüber ihre Wirkung entfalten.
KK