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Kopfbälle verschlechtern die Hirnleistung

26.04.2018

Kopfbälle beim Fußball sind offenbar nicht ganz so harmlos, wie oft behauptet wird. Eine neue Studie aus den USA zeigt, wie stark häufiges Köpfen die Gehirnfunktion tatsächlich beeinflusst. Die Ergebnisse sind im Fachblatt Frontiers of Neurology nachzulesen.

Kopfbälle könnten dem Gehirn schaden.
Häufiges Köpfen ist für das Gehirn offenbar nicht so harmlos wie bislang gedacht.
© Syda Productions - Fotolia.com

Fußballspieler, die am häufigsten Bälle mit dem Kopf spielten, schnitten bei Schnelligkeits- und Aufmerksamkeitstest am schlechtesten ab. Beides sind Funktionsbereiche des Gehirns, die auch bei Hirnverletzungen betroffen seien. Wie die Forscher weiter berichten, stand die Kopfball-Häufigkeit zudem mit einem schlechteren Erinnerungsvermögen in Verbindung. Allerdings war dieser Zusammenhang nicht ganz so deutlich. Weniger gefährlich für die geistigen Fähigkeiten scheinen hingegen ungewollte Kopf-Stöße zu sein: zum Beispiel ein Zusammenstoß mit dem Kopf eines anderen Spielers oder mit dem Torpfosten. Die Spieler, über 300 Amateur-Fußballer zwischen 18 und 45 Jahren, hatten nach eigenen Angaben im Schnitt 45-mal innerhalb von zwei Wochen einen Ball geköpft. Etwa ein Drittel der Spieler hatte in diesem Zeitraum mindestens eine unabsichtliche Kollision mit dem Kopf gehabt.

Frühere Studien hätten gezeigt, dass häufiges Kopfballspielen eine unterschätzte Ursache für Gehirnerschütterungen sei. „Jetzt haben wir herausgefunden, dass Köpfen auch die geistigen Funktionen beeinträchtigt – zumindest vorübergehend“, sagt Studienleiter Michael Lipton, Professor für Radiologie sowie für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften am Albert Einstein College of Medicine in New York. Die Veränderungen der kognitiven Funktionen haben nicht zu offenkundigen klinischen Problemen geführt. „Wir befürchten allerdings, dass geringfügige Beeinträchtigungen der geistigen Funktion durch Kopfbälle zu Mikroverletzungen im Gehirn führen können, die auch dauerhaft die Hirnfunktion beeinträchtigen“, so Lipton. Um diese Frage zu klären, seien längere Studien mit mehr Fußballspielern notwendig.

HH

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