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Kopfschmerzmittel erhöht Überlebenschance bei Darmkrebs

01.10.2015

Forscher haben in einer neuen Studie das Potenzial eines altbekannten Arzneistoffs entdeckt, der vielen Krebspatienten helfen könnte: der Acetylsalicylsäure. Durch eine regelmäßige Einnahme des Kopfschmerzmittels erhöhte sich die Überlebenschance bei Darmkrebs enorm.

ASS erhöht die Überlebenschance von Darmkrebs-Patienten.
Acetylsalicylsäure bekämpft nicht nur Schmerzen und Fieber.
© Peter Maszlen - Fotolia

Acetylsalicylsäure, kurz ASS, verbesserte die Überlebenschancen von Menschen, die an einem bösartigen Tumor des Magen-Darm-Trakts erkrankt waren. Dies geht aus einer großen niederländischen Studie hervor, in die Daten von fast 14.000 Krebspatienten eingegangen waren. Dies sei die erste Studie, die sich in dieser Hinsicht Tumoren an verschiedenen Stellen des Magendarmtrakts zur gleichen Zeit gewidmet hat, berichtet Dr. Martine Frouws von der Universität Leiden auf dem European Cancer Kongress. So handelte es sich bei 43 Prozent um einen bösartigen Tumor des Dickdarms, bei einem Viertel war der Mastdarm betroffen und bei 10 Prozent die Speiseröhre. Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug vier Jahre, wobei 28 Prozent der Patienten mindestens fünf Jahre überlebten. Von den Patienten, die nach der Krebsdiagnose ASS eingenommen hatten, überlebten im Zeitraum der Studie doppelt so viele im Vergleich zu jenen, die den Wirkstoff nicht eingenommen hatten, so das Ergebnis der Studie.

Frouws und Kollegen glauben, dass der positive Einfluss von ASS auf ihren gerinnungshemmenden Eigenschaften beruht. Normalerweise dienen Blutplättchen dazu, Blutungen zu stoppen, indem sie verklumpen und Verletzungen der Blutgefäße schließen. Die Forscher nehmen an, dass die Tumorzellen die sie umgebenden Blutplättchen dazu nutzen, sich mit ihnen zu umkleiden und sich so vor dem Immunsystem zu verstecken. ASS hemmt die Funktion der Blutplättchen. Das versetze das Immunsystem in die Lage, Tumorzellen zu erkennen und zu vernichten, so die Forscher. Da ASS ein günstiges, patentfreies Medikament mit relativ geringen Nebenwirkungen sei, dürften ihre Erkenntnisse große Auswirkungen haben, sowohl für Patienten als auch für die Gesundheitssysteme, glaubt Frouws.

HH

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