27.09.2016
„Die typischen Vorsorgeuntersuchungen bei älteren Menschen beziehen sich vor allem auf Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Das sei deswegen problematisch, da Erkrankungen der Leber gerade im Alter schneller verlaufen als in der Jugend. Deshalb sei bei älteren Menschen eine frühzeitige Diagnose entscheidend. So kann sich – beispielsweise aufgrund einer Fettleber oder einer Infektion mit einem Hepatitis-Virus – unbemerkt eine chronische Leberentzündung entwickeln, deren Folge nach vielen Jahren eine Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) oder gar Leberzellkrebs sein kann. Weil eine Lebererkrankung in jüngeren Jahren so häufig zunächst unbemerkt bleibt und die Leber dann noch sehr regenerationsfähig ist, sind vor allem ältere Menschen von den Folgen einer chronischen Leberentzündung betroffen.
Erkennen kann man Erkrankungen der Leber zum Beispiel an den „Leberwerten“. Wichtig sind vor allem der GPT- und der GOT-Wert. Je früher eine Erkrankung der Leber erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Besserung oder Heilung. Diese möglichst frühe Diagnose von Lebererkrankungen ist vor allem für ältere Menschen wichtig, weil die Erkrankungen und damit die Schädigungen der Leber im Alter schneller voranschreiten. Die frühe Diagnose von Lebererkrankungen bei älteren Menschen ist auch deshalb so wichtig, weil sich viele Lebererkrankungen auch im Alter gut behandeln lassen. Aktuelle Ergebnisse aus dem Deutschen Hepatitis C-Register zeigen, dass Patienten, die älter als 70 Jahre sind, mit den neuen Medikamenten gegen Hepatitis C auch wirksam und sicher behandelt werden können.
Deutsche Leberstiftung/NK