15.03.2012
In einer sogenannten Meta-Analyse, einer Zusammenschau mehrerer Studien zu einem Thema, haben die Wissenschaftler 102 Studien und 38 weitere Analysen ausgewertet. Dabei wurden sowohl der Zusammenhang zwischen Musik und Genesung als auch die Wirkung der Raumgestaltung, der Beleuchtung oder der Luftqualität auf die Heilung untersucht.
Patient in einem Krankenhaus zu sein, bedeutet für die Betroffenen fast immer Stress. Sie befinden sich in einer Ausnahmesituation, in der sie sich voll auf die Hilfe durch Ärzte und Pflegepersonal verlassen müssen. Dazu kommen noch Schmerzen und andere gesundheitliche Probleme und die Angst gegenüber der Behandlung. Das Design des Krankenzimmers kann Patienten, die Angst und Unbehagen ausgesetzt sind, zu Ruhe und Entspannung verhelfen, wodurch ihr Genesungsprozess unterstützt wird.
Es gibt viele Studien, die den Effekt der Raumgestaltung oder des Ausblicks aus dem Krankenzimmer auf die Genesung untersucht haben. Bereits 1984 konnte ein Architekturprofessor zeigen, dass Patienten in Krankenzimmern mit Ausblick ins Grüne schneller genesen als diejenigen, die auf eine Backsteinwand schauten. Im Jahr 2001 zeigte eine italienische Studie, dass Patienten mit Depressionen in Zimmern mit viel Morgensonne schneller gesund werden. Zudem beeinflusst die Raumgestaltung auch die Wahrnehmung der Patienten, was die medizinische Versorgung angeht. Deren Qualität der wird umso positiver beurteilt, wenn das Zimmer hell, warm und mit Kunstwerken nett eingerichtet ist.
Dass das Umfeld des Patienten Einfluss auf seine Heilung hat, liegt also eigentlich auf der Hand. Allerdings, so die Experten, gebe es nach wie vor zu wenige Studien zum Thema, die auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Die aber seien notwendig, um Architekten und Designer bei der Gestaltung von Krankenzimmern zu helfen. Denn von der kann die Gesundheit der Patienten nur profitieren.
KK