Natascha Koch
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01.11.2021
Die Auswertung zeigt, dass bei Erwachsenen, aber auch bei Kindern und Jugendlichen mehr als drei Monate nach der Coronavirus-Infektion häufiger neue Symptome und Erkrankungen diagnostiziert wurden als bei Personen ohne Covid-19. Die neu dokumentierten Diagnosen betreffen sowohl körperliche als auch psychische Erkrankungen: Kindern und Jugendlichen leiden dabei vor allem unter Unwohlsein und rascher Erschöpfung, Husten, Schmerzen im Hals- und Brustbereich sowie Angststörungen und Depression. Erwachsene verzeichneten insbesondere vermehrt ärztliche Diagnosen von Geschmacksstörungen, Fieber, Husten und Atembeschwerden.
In Bezug auf alle betrachteten Symptome und Erkrankungen lag die Häufigkeit neu dokumentierter Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen, die an mit Covid-19 waren, um etwa 30 Prozent höher als bei Kindern ohne Covid-19-Diagnose. Erwachsenen sind noch etwas häufiger betroffen: Ihre Diagnoserate lag nach einer Coronavirus-Infektion um etwa 33 Prozent höher als in der Kontrollgruppe ohne Covid-19.
Datenbasis der Studie sind Abrechnungsdaten der Jahre 2019 und 2020 von etwa 38 Millionen gesetzlich Versicherten der AOK Bayern, der AOK PLUS Sachsen und Thüringen, der BARMER, der DAK-Gesundheit, der Techniker Krankenkasse sowie der InGef Forschungsdatenbank, über die ein wesentlicher Teil der Daten von Betriebskrankenkassen einbezogen wurde. In die Analyse gingen Daten von mehr als 150.000 Personen mit labormedizinisch nachgewiesener Covid-19-Erkrankung im ersten Halbjahr 2020 ein, darunter fast 12.000 Kinder und Jugendliche. Für jede infizierte Person wurden fünf nicht-infizierte Versicherte in die Studie eingeschlossen, die hinsichtlich Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und Nachbeobachtungszeit vergleichbar waren.
Quelle: DOI 10.1101/2021.10.21.21265133v1