18.02.2019
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in unserem Alltag angekommen, zum Beispiel in Form von Sprachassistenten im Smartphone. Auch in der Medizin kommt sie zum Einsatz: So führen Roboter bestimmte Operationen durch, für die hohe Präzision gefordert ist. Welche Chancen Künstliche Intelligenz für die Apotheke vor Ort bietet, darüber sprach Prof. Dr. Katharina Zweig beim 11. Zukunftskongress Öffentliche Apotheke des Apothekerverbandes Nordrhein in Bonn.
In ihrer Keynote sprach Zweig darüber, was wir in Zukunft von Künstlicher Intelligenz in vielen Lebensbereichen erwarten dürfen. Die Sachverständige der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zählt zu den renommiertesten Forscherinnen bundesweit auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und warf auch einen Blick in die fernere Zukunft des Apothekerberufes.
Hier hob sie vor allem eine ganz große Stärke der Apotheken vor Ort hervor: die Vertrauensposition und die Nähe, die sie zu den Patienten haben. Große Chancen für die Apotheken sieht die Forscherin beispielsweise im personalisierten Medikationsmanagement mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz, sowie bei der Datenerhebung zur Ermittlung von Arzneimittelunverträglichkeiten und Nebenwirkungen sowie zur richtigen Einnahme von Medikamenten.
Inwieweit Künstliche Intelligenz in Heilberufen zum Einsatz kommen dürfe, sei der Expertin zufolge auch eine ethische Frage. In einer anschließenden Plenardiskussion wurde genau dies von den Kongressteilnehmern bekräftigt. So sagte Dr. med. Carsten König, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen VereinigungNordrhein, dass Künstliche Intelligenz immer nur unterstützen könne, die Entscheidung müsse aber nach wie vor bei den Heilberuflern liegen. Zweig betonte auch, dass die weitere Ausgestaltung von Künstlicher Intelligenz mit dem fachlichen Input von heilberuflicher Seite erfolgen müsse. Sie rief dazu auf, sich hier aktiv in politische Diskussionen einzubringen.
NK