16.06.2014
Forscher von der Boston University und dem Massachusetts General Hospital hatten die künstliche Bauchspeicheldrüse in zwei Szenarien getestet. Einmal wurde das Gerät – zusammen mit einem Monitor in der Größe eines Handys – von 20 Erwachsenen getragen, in einem zweiten Test von 32 Jugendlichen, die an einem Camp für junge Typ-1-Diabetiker teilnahmen. Die Dauer war jeweils fünf Tage. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine berichten, war die künstliche Bauchspeicheldrüse der Insulinpumpe überlegen. Mit ihrer Hilfe blieb der Blutzuckerspiegel eher konstant im normalen Bereich und es kam zu weniger Fällen von gefährlichen Über- oder Unterzuckerungen.
Die künstliche Bauchspeicheldrüse funktioniere ähnlich wie ein Thermostat, erläutern die Forscher. Sie überwache den Blutzuckerspiegel automatisch und verabreiche falls nötig Insulin, um den Blutzucker zu senken, oder Glucagon, um ihn zu erhöhen. Sollte sich die künstliche Bauchspeicheldrüse in weiteren Studien bewähren, könnte sie Typ-1-Diabetikern in naher Zukunft das Leben erleichtern. Derzeit erfolgt die Kontrolle manuell durch einen Piks in den Finger, mit anschließender Blutanalyse und entsprechender Insulingabe, zum Beispiel durch Spritzen oder über eine Insulinpumpe.
Anders als bei Diabetes mellitus Typ 2 resultiert die Zuckerkrankheit bei Menschen mit Typ-1-Diabetes daraus, dass die Bauchspeicheldrüse kein oder zu wenig Insulin produziert. Der Blutzuckerspiegel kann daher sowohl nach oben als auch nach unten gefährlich ausscheren. Typ-1-Diabetiker müssen daher häufig messen, um ihre Blutzuckerwerte im Auge zu behalten.
HH