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08.11.2024
In einer Studie blieben Freiwillige vier Nächte in Folge wach und schliefen tagsüber. Je mehr sie spätabends aßen, umso schlechter war am Ende ihre Glukosekontrolle. Das könnte bedeuten, dass Menschen, die in Nachtschichten arbeiten müssen und nachts essen, ein höheres Risiko für chronische Erkrankungen haben.
55 Freiwillige simulierten für die Studie vier Nachtschichten hintereinander. Ein Teil von ihnen fastete in den Nächten, andere aßen jeweils um 0.30 Uhr einen kleinen Snack oder eine volle Mahlzeit. Das wirkte sich einen Tag nach den Nachtschichten bei einem Glukosetoleranztest auf ihren Blutzuckerspiegel aus: „Der Blutzuckerspiegel schoss bei denjenigen, die abends eine volle Mahlzeit zu sich nahmen, und bei denjenigen, die einen Snack aßen, in die Höhe. Bei den Personen, die abends fasteten, gab es dagegen eine erhöhte Insulinausschüttung, die den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht hielt“, sagte Prof. Leonie Heilbronn von der Universität Adelaide.
Mahlzeiten in der Nacht stören den Zuckerstoffwechsel
Die Insulinempfindlichkeit war bei allen Teilnehmenden verringert. Das spricht dafür, dass Nachtschichten den Tagesrhythmus stören und den Glukosestoffwechsel beeinträchtigen. Heilbronn vermutet: „Wir wissen, dass Schichtarbeiter häufiger an Herzkrankheiten und Diabetes erkranken und häufiger übergewichtig sind. Unsere Forschung legt nahe, dass der Zeitpunkt der Mahlzeiten ein wesentlicher Faktor für diese Probleme sein könnte.“
Die Forschenden schreiben in der Fachzeitschrift „Diabetologia“, dass es möglicherweise gesünder sei, trotz Nachschichten tagsüber zu essen. Sie wollen als nächstes untersuchen, ob z. B. Proteinsnacks während der Nachtschicht eine Lösung gegen Hunger sein könnten, ohne den Glukosestoffwechsel in Mitleidenschaft zu ziehen.
Quelle: DOI 10.1007/s00125-024-06279-1