18.05.2020
Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe bekommen nachts schlecht Luft und haben Atemaussetzer, weil ihre Rachenmuskulatur im Schlaf erschlafft. Wenn andere Maßnahmen versagen und die Tagesschläfrigkeit überhandnimmt, wird dies üblicherweise mit einer Schlafmaske behandelt. Eine neue Untersuchung zeigt nun, dass in der Nacht getragene Kunststoffschienen einen ebenso guten Dienst leisten können.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat zwei Methoden zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe verglichen und festgestellt, dass eine nachts getragene Unterkieferprotrusionsschiene genauso gut gegen Tagesschläfrigkeit hilft wie eine Schlafmaske, die durch eine Positivdruckbeatmung die Atemwege offen hält.
Schiene hält die Atemwege offen
Eine Unterkieferprotrusionsschiene wird vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden angepasst und sorgt in der Nacht dafür, dass der Unterkiefer nicht nach hinten fällt. Dadurch werden die oberen Atemwege mechanisch offen gehalten. Viele Patienten finden die Kunststoffschiene angenehmer als eine Schlafmaske – Voraussetzung dafür ist aber, dass ausreichend Zähne vorhanden sind und keine ausgeprägte Parodontitis vorliegt.
Bei einer obstruktiven Schlafapnoe kommt es im Schlaf zu einer Verengung oder Blockade im Rachenbereich, was von lautem Schnarchen begleitet wird. Schätzungsweise fünf Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen leiden darunter. Leichte Formen können durch Abnehmen, Verzicht auf Alkohol und Rauchen sowie Vermeidung der Rückenlage beim Schlafen gemildert werden. In schwereren Fällen wird als Standardtherapie eine Schlafmaske eingesetzt.
ZOU