17.01.2017
Manche Menschen mögen es, so scharf zu essen, dass es fast schon aus den Ohren dampft. Für alle Chili-Fans haben Forscher aus den USA jetzt eine gute Nachricht: Ihre Vorliebe für scharfes Essen könnte ihnen ein längeres Leben bescheren.
In einer großen Studie fanden Forscher der University of Vermont heraus, dass der Konsum von scharfen roten Chilischoten mit einer 13 Prozent niedrigeren Sterblichkeit in Zusammenhang stand. Das heißt, das Risiko während der Studiendauer von teils mehreren Jahrzehnten zu sterben, war für die scharf-essenden Studienteilnehmer 13 Prozent geringer. Insbesondere galt dies für Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. Das berichten die Wissenschaftler online im Fachjournal PLoS ONE. Sie hatten hierfür Daten von mehr als 16.000 US-Amerikanern ausgewertet, die bis zu 23 Jahre lang an der Studie teilgenommen hatten.
Die Ergebnisse ihrer Arbeit bestätigten die einer chinesischen Studie aus dem Jahr 2015, so die Forscher. Diese hatte ebenfalls einen positiven Effekt von Chilis und scharfem Essen gefunden. Die US-Studienautoren vermuten, dass der Chili-Scharfstoff Capsaicin für den Gesundheitsnutzen verantwortlich ist. Möglicherweise spielt er bei Stoffwechselvorgängen eine Rolle, die Übergewicht verhindern und sich auf den Blutfluss in den Herzkranzgefäßen auswirken, so eine mögliche Erklärung. Denkbar sei zudem, dass antimikrobielle Eigenschaften des Capsaicins indirekt auf die Gesundheit wirken, indem sie die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen. Da ihre Studie nicht die erste sei, die den Zusammenhang zeige, könnte der Konsum von Chilis oder scharfem Essen irgendwann sogar zu einer Ernährungsempfehlung werden, glauben die Wissenschaftler. Sie hoffen, dass es in Zukunft klinische Studien dazu geben wird.
HH