Wird die Kabinenbeleuchtung im Flugzeug der "Inneren Uhr" der Reisenden angepasst, ist dies insbesondere bei Langstreckenflügen über Nacht von Vorteil. Die Reisenden schlafen besser und sind nach Ankunft am Zielort aktiver. Das hat ein Forschungsteam unter Beteiligung der Bergischen Universität Wuppertal und des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik herausgefunden.
Licht steuert wichtige Körperfunktionen, unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Körpertemperatur und die Hormonproduktion: Das Schlafhormon Melatonin fördert den Schlaf und das Stresshormon Cortisol unterstützt die Aktiviertheit. Der Einsatz spezieller Beleuchtungssysteme mit LEDs, die Lichtfarbe und -helligkeit verändern können, verbessert Erholung und Komfort der Passagiere auf Langstreckenflügen, sagen die Forscher.
Bei Tests mit Versuchspersonen im Flugsimulator zeigte sich, dass warmes, weißes Licht zu Beginn eines Nachtfluges zur Behaglichkeit und Entspannung beiträgt, die Melatoninproduktion anregt und für eine ruhigere Herzfrequenz sorgt. Es macht somit den Flugverlauf für den Passagier durch einen besseren Schlaf entspannter. Am Morgen nach der Nachtruhe wirkt kaltes, weißes Licht mit einem hohen Blauanteil aktivierend. Die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin wir unterdrückt und der Fluggast erreicht das Ziel wacher. Dies soll zum Beispiel bei Geschäftsleuten zu einer besseren Leistungsfähigkeit beim ersten Business-Meeting am Morgen nach dem Flug oder bei Touristen zu einem erholten Start in den Urlaub führen. Intelligente Lichtlösungen könnten daher zukünftig auch Jet-Lag oder Erschöpfung durch lange Flüge verringern und schneller überwinden lassen.
RF