14.03.2016
Die Leber ist das am häufigsten von streuenden Krebszellen, sogenannten Metastasen, befallene Organ. In einigen Fällen kann die chirurgische Entfernung der Lebermetastasen dauerhafte Heilung bringen.
Wichtigste Voraussetzung einer erfolgreichen OP: Nach dem Eingriff muss genug gesundes Lebergewebe übrig bleiben. Um diese Bedingung noch besser als bisher zu erfüllen, setzt man am Universitätsklinikum Frankfurt ein neues Verfahren ein, dessen komplizierte Bezeichnung mit ALPPS abgekürzt wird. Dabei wird die Leber geteilt. Zuerst trennt der Chirurg den von Metastasen befallenen Teil des Organs vom gesunden ab und unterbindet die Blutzufuhr in das kranke Gewebe. Der intakte Teil der Leber wird dadurch stärker durchblutet und vergrößert sich. Nach rund zehn Tagen kann er die Aufgaben der Leber allein bewältigen. Jetzt entfernt der Arzt das befallene Gewebe aus dem Körper. Der Rest des Organs ist danach frei von Metastasen.
Im Herbst 2015 wurden erstmals die Anwendungs- und Forschungsergebnisse zu diesem Verfahren systematisch ausgewertet. "Die Studien bestätigen, dass die ALPPS eine vielversprechende Therapiemöglichkeit für jene Patienten ist, für die keine anderen Behandlungsoptionen mehr bestehen", betont Professor Dr. Wolf O. Bechstein, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie auf einer Presskonferenz in Frankfurt. Eine sichere Heilung lässt sich aber nicht garantieren, in einigen Fällen können Streuherde erneut auftreten.
FS