28.08.2012
Im Schlaf lernen zu können, wäre nicht nur für Schüler und Studenten ein Traum. Mit Vokabeln funktioniert dies zwar noch nicht, doch konnten israelische Forscher in einer aktuellen Studie zeigen, dass unser Gehirn neue Informationen im Schlaf abspeichern kann.
Folgen im Schlaf bestimmte Gerüche auf bestimmte Töne, kann sich das Unterbewusstsein im wachen Zustand daran erinnern, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience. Sie hatten für ihre Studien schlafenden Personen verschiedene Töne vorgespielt und diese mit angenehmen oder unangenehmen Gerüchen kombiniert. Die Forscher konnten zeigen, dass das menschliche Gehirn im Schlaf, ähnlich wie in wachem Zustand, auf Gerüche reagiert: Wir inhalieren tief, wenn wir einen angenehmen Duft riechen. Dagegen stoppen wir die Atmung kurz, wenn wir einem üblen Geruch ausgesetzt sind. Interessanterweise atmeten die Studienteilnehmer im Verlauf der Studie dem Ton entsprechend, selbst wenn kein zugehöriger Geruch vorhanden war - und das nicht nur im Schlaf, sondern auch in wachem Zustand.
Eine wichtige Rolle für das Lernen im Schlaf scheint zudem die Tiefschlafphase zu spielen, eine Phase, in der auch Gedächtnisbildung stattfindet. Während der Traumphase, dem REM-Schlaf, reagierten die Teilnehmer zwar besonders gut, doch sie erinnerten am nächsten Morgen nur noch schlecht an die Eindrücke. Die Forscher vermuten, dass die neuen Informationen auf ähnliche Weise vergessen werden, wie sich uns unsere Träume nach dem Aufwachen entziehen.
HH