12.02.2013
Die Forscher um Lisa Jaremka von der Ohio State University in Columbus hatten untersucht, wie sich Sorgen und Ängste in einer Beziehung auf die Gesundheit auswirken können. Hierzu stuften sie verheiratete Paare anhand eines Fragenbogens auf einer Verlustangst-Skala ein. Diejenigen, die auf dieser Skala ganz oben standen, hatten eine übermäßige Angst davor, abgelehnt zu werden. Sie mussten sich ständig vergewissern, dass sie geliebt werden und neigten eher dazu, zweideutige Ereignisse in der Beziehung von vornherein negativ zu interpretieren.
Zusätzlich zu dieser Einstufung nahmen die Forscher Speichel- und Blutproben, mit deren Hilfe sie den Wert für das Stresshormon Cortisol bestimmten sowie die Menge an speziellen Abwehrzellen. Es zeigte sich, dass Ehepartner, die ständig unter Verlustängsten litten, einen höheren Cortisol-Spiegel und eine geringere Menge an T-Zellen aufwiesen als Menschen ohne solche Ängste. Ein solcher Zusammenhang sei durchaus schlüssig, da Cortisol einen dämpfenden Effekt auf das Immunsystem haben könne, stellen die Wissenschaftler in der Zeitschrift Psychological Science fest.
Die Ursache von Verlustängsten wird von Psychologen oft mit Erfahrungen in der frühen Kindheit in Zusammenhang gebracht, einer Zeit, in der Kinder lernen, ob sie sich auf ihre Bezugspersonen verlassen können, erklären die Forscher. Doch sei es auch für ängstliche Menschen möglich, sich zu ändern. "Die meisten Studien in diesem Bereich unterstützen die Idee, dass sich unsichere Menschen in einer fürsorglichen, liebevollen, engen Beziehung von ihren Ängsten befreien können", so Jaremka.
HH