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12.02.2024
Experten warnen vor stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Hamburger, Pommes und abgepackten Kuchen in der Schwangerschaft – nicht nur, weil sie ungesund sind, sondern weil solche Lebensmittel besonders viele chemische Weichmacher enthalten, sogenannte Phthalate.
Phthalate werden als Weichmacher Kunststoffen zugesetzt und können aus Verpackungen, Gefäßen und Plastikhandschuhen in Lebensmittel gelangen. Erstmals zeigt eine Studie mit 1031 schwangeren Frauen, dass bei ihnen eine höhere Menge an Phthalat-Abbauprodukten im Urin nachgewiesen wurde, wenn sie viele hochverarbeitete Lebensmittel essen. Während der Schwangerschaft können diese schädlichen Chemikalien vom Blutkreislauf der werdenden Mutter über die Plazenta in den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes gelangen.
Der Anteil hochverarbeiteter Lebensmittel in der Ernährung der Schwangeren schwankte zwischen 10 und 60 Prozent, im Schnitt waren es 37 Prozent. Jede Steigerung um 10 Prozent war mit einer um 13 Prozent höheren Konzentration an Di(2-ethylhexyl)phthalat verbunden, einem der häufigsten und schädlichsten Phthalate.
Frühere wissenschaftliche Studien deuten an, dass dies das Risiko für niedriges Geburtsgewicht, Frühgeburten und psychische Störungen wie Autismus und ADHS erhöhen kann.
Die Forschenden halten Vorschriften für überfällig, die eine Verunreinigung von Lebensmitteln mit Phthalaten verhindern, indem die Zusammensetzung der Verpackungen und von Handschuhen in der Lebensmittelproduktion verändert und überwacht wird. Bis es so weit ist, rät Dr. Sheela Sathyanarayana von der Universität Washington, auf hochverarbeitete Lebensmittel möglichst zu verzichten.
Quelle: DOI 10.1016/j.envint.2024.108427