30.05.2017
Forscher der McMaster University hatten getestet, wie sich der tägliche Verzehr von Probiotika, in diesem Fall eines Bifidobakteriums, auf den Gemütszustand von Menschen mit Reizdarmsyndrom und gleichzeitiger Depression auswirkt. Im Vergleich zu einer Placebo-Gruppe zeigte sich, dass depressive Symptome bei doppelt so vielen Patienten, die Probiotika erhalten hatten, zurückgingen. Nach sechs Wochen hatten sich depressive Symptome bei 14 von 22 Teilnehmern verbessert. In der Kontrollgruppe traf dies nur auf sieben von 22 zu. Wie die Forscher im Fachblatt Gastroenterology berichten, zeigten sich zudem bei Gehirnscans, dass eine Verbesserung von Depressions-Symptomen mit Veränderungen in verschiedenen Hirnregionen in Zusammenhang standen, die bei der Kontrolle von Stimmungen eine Rolle spielen.
Mit den Erkenntnissen eröffneten sich neue Wege, nicht nur zur Behandlung von funktionellen Darmstörungen, sondern auch für Patienten mit primär psychiatrischen Erkrankungen. Ihre Ergebnisse seien ein weiterer Hinweis darauf, dass das Mikrobiom im Darm in direkter Kommunikation mit dem Gehirn stehe, sagt Dr. Premysl Bercik, Senior-Autor der Studie. „Die Studie zeigt, dass der Verzehr von speziellen Probiotika bei einem Reizdarmsyndrom beides verbessern kann, Darm-Symptome und psychologische Probleme“, sagt der Gastroenterologe. Menschen mit Reizdarmsyndrom leiden häufig unter Bauchschmerzen sowie veränderten Darmfunktionen wie Durchfällen oder Verstopfung, sind darüber hinaus aber auch häufig von Ängsten oder Depressionen betroffen.
HH