06.09.2018
Apotheken seien ein Stück Heimat, auf das man nicht verzichten könne. Das sagte Sabine Weiss (CDU), parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesgesundheitsministerium, auf dem Sommerempfang des Apothekerverbandes Nordrhein e.V. in Düsseldorf. In ihrer Rede hob sie die große Bedeutung der Apotheken vor Ort hervor. Zudem stellte sie eine Lösung für die Benachteiligung deutscher gegenüber ausländischen Apotheken in Aussicht. Die ausgelösten unfairen Wettbewerbsbedingungen entstanden durch das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Arzneimittelpreisbindung im Jahr 2016.
Weiss dankte den Apotheken ausdrücklich für ihren täglichen Einsatz bei der Arzneimittelversorgung auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten. Mit Blick auf die künftigen Rahmenbedingungen für die Versorgung verwies Weiss auf das E-Health-Gesetz. Damit seien die Weichen gestellt worden, die Chancen neuer Technologien zu nutzen und deren Möglichkeiten da anzuwenden, wo es für die Menschen am sinnvollsten sei. In diesem Zusammenhang wies sie auch auf die geplante Einführung des elektronischen Medikationsplans Mitte nächsten Jahres hin. Die Staatssekretärin ließ keinen Zweifel daran, dass Apotheken vor Ort hier aktiv eingebunden werden müssen, denn sie hätten den Überblick über die gesamte Medikation von verschreibungspflichtigen und selbst gekauften Arzneimitteln der Patienten.
Die Bundestagsabgeordnete bekräftigte in ihrer Rede den festen Willen, die durch das EuGH-Urteil ausgelösten unfairen Bedingungen für die öffentlichen Apotheken in Deutschland auszuräumen. Im Bundesgesundheitsministerium werde an konkreten Lösungen gearbeitet, wie Ungleichheiten beseitigt werden können, betonte Weiss. Thomas Preis, der Vorsitzende des ApothekerverbandesNordrhein e.V., begrüßte diese Aktivitäten der Bundesregierung. „Die für ein funktionierendes Apothekenwesen notwendige Gleichpreisigkeit, die durch das unsägliche EuGH-Urteil vom Oktober 2016 handstreichartig aufgehoben wurde, muss wiederhergestellt werden“, betonte der Apotheker.
RF