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10.12.2021
Menschen, die ein Jahr nach der Genesung von Covid-19 bei körperlicher Aktivität weiterhin kurzatmig sind, könnten einen Herzschaden davongetragen haben. Dieses Ergebnis einer kleinen Studie aus Brüssel wurde auf der EuroEcho 2021 vorgestellt, dem wissenschaftlichen Kongress der Europäischen Herzgesellschaft.
Bei 66 Personen ohne vorherige Herz- oder Lungenerkrankungen, die wegen Covid-19 im Universitätsklinikum Brüssel behandelt worden waren, wurden ein Jahr später die Herz- und Lungenfunktion überprüft. 23 Patienten (35 Prozent) bekamen bei Anstrengung immer noch Atemnot. Untersuchungen ergaben, dass eine unnormale Herzfunktion mit der anhaltenden Kurzatmigkeit verbunden war. Im Vergleich zu Personen, die ein Jahr nach dem Krankenhausaufenthalt nicht kurzatmig waren, hatten sie eine schlechtere Herzleistung.
„Die Ergebnisse erklären möglicherweise, warum einige Patienten mit Long-Covid auch ein Jahr später immer noch unter Atemnot leiden. Sie deuten darauf hin, dass dies mit einer Abnahme der Herzleistung verbunden sein könnte. Bei der detaillierten Untersuchung der Herzfunktion durch Herzultraschall stellten wir subtile Anomalien fest, die die anhaltende Atemnot erklären könnten“, erklärte Dr. Maria-Luiza Luchian vom Universitätskrankenhaus Brüssel.
Sie folgert aus den Beobachtungen, dass auf diese Weise Patienten mit Herzfunktionsstörungen identifiziert werden könnten, die nach einer Erkrankung mit Covid-19 möglicherweise häufiger und längerfristig überwacht werden sollten. Da die Ergebnisse nur auf Untersuchungen von wenigen Patienten beruhen, hoffen die Forscher, dass künftig andere Forschungsgruppen diese Beobachtungen in weiteren Studien, auch unter Berücksichtigung der Virusvarianten und von Impfungen, bestätigen.