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23.11.2022
Menschen hatten bei einer Ernährung mit maximal 40 Prozent der täglich aufgenommenen Kalorien aus Kohlenhydraten ein um sechs Prozent geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes-Risiko, wenn sie Protein und Fett vorwiegend aus pflanzlichen Quellen aufnahmen. Wenn sie zudem weitgehend auf Zucker und andere raffinierte Kohlenhydrate verzichteten, war das Risiko um 15 Prozent niedriger. Menschen mit einer kohlenhydratarmen Ernährung, die vorwiegend tierisches Eiweiß und Fett zu sich nahmen, hatten dagegen ein um 35 Prozent höheres Risiko für Typ-2-Diabetes. Dieses stieg auf 39 Prozent, wenn sie außerdem wenig Vollkornprodukte aßen.
„Um das Risiko von Typ-2-Diabetes für allgemein gesunde Menschen ohne Prädiabetes oder Diabetes zu minimieren, ist die Menge an Kohlenhydraten möglicherweise nicht so wichtig wie die Qualität des Proteins, der Fette und der Kohlenhydrate. Entscheidend ist, auf die Qualität des Essens zu achten“, sagte Yeli Wang von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston. Sie hat die Ergebnisse auf der Tagung der Amerikanischen Herzgesellschaft vorgestellt.
Low-Carb-Diäten sind beliebt, weil viele Menschen mit ihnen erfolgreich abnehmen. Einige Studien deuten zudem an, dass solch eine Ernährungsweise den Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes verbessern kann. Es gibt mindestens ein Dutzend beliebte Low-Carb-Diäten, darunter die ketogene Diät mit extrem wenig Kohlenhydraten und die Paleo-Diät mit viel Obst, Gemüse und magerem Fleisch, die sich an Nahrungsmitteln orientiert, die den Menschen während der Altsteinzeit zur Verfügung standen. Eine Standarddefinition für eine kohlenhydratarme Ernährung gibt es jedoch nicht.
Quelle: DOI 10.1161/circ.146.suppl_1.13226