20.01.2015
Das Kortison sorge dafür, dass sich Menschen mit einer schweren Lungenentzündung schneller von der Krankheit erholen und schneller aus dem Krankenhaus entlassen werden, berichten die Forscher um Professor Mirjam Christ-Crain vom Universitätsspital Basel im medizinischen Fachblatt The Lancet. Erhielten Patienten, die wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingewiesen worden waren, zusätzlich zur Antibiotikatherapie Kortison, verkürzte sich die Krankheitsdauer um eineinhalb Tage und die Patienten konnten schon nach sechs statt nach sieben Tagen die Klinik verlassen. Außerdem ließ sich dank Kortison die intravenöse Antibiotikatherapie um einen Tag, genauer von fünf auf vier Tage, reduzieren. Darüber hinaus habe sich gezeigt, dass Kortison das Risiko, dass die Krankheit sich verschlechtert, offenbar ebenfalls verringerte, so die Wissenschaftler.
Wegen seiner Nebenwirkungen, die vor allem bei lang andauernden Therapien auftreten können, ist Kortison nicht unumstritten. Da die Behandlung in der Studie, die am Universitätsspital Basel und sechs anderen Schweizer Spitälern durchgeführt wurde, jedoch auf sieben Tage begrenzt war, habe die Therapie zu keinen relevanten Nebenwirkungen geführt, sagen die Forscher. Sie sind optimistisch, dass die gewonnen Erkenntnisse die Behandlung von Lungenentzündungen weltweit verändern und verbessern werden. Die Studienergebnisse zeigten, dass nicht nur die Patienten von der Kombi-Therapie profitieren würden, sondern dass sich damit auch Behandlungskosten deutlich senken ließen, so die Forscher.
HH