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06.01.2022
Das Motto „jetzt ist es eh zu spät“ trifft auf Lungenkrebspatienten nicht zu: Selbst wenn sie erst nach der Krebsdiagnose mit dem Rauchen aufhören, haben sie eine deutlich bessere Überlebenschance als Patienten, die weiterhin rauchen.
Menschen, die kurz vor oder nach der Diagnose einer Lungenkrebserkrankung mit dem Rauchen aufhörten, hatten bis zu 29 Prozent höhere Überlebenschancen als Patienten, die nach der Diagnose weiterrauchten, berichten Forscher in der Zeitschrift „Journal of Thoracic Oncology“. Dies schließen sie aus den Daten von mehr als 10.000 Patienten in insgesamt 21 Studien, die sie einer gemeinsamen Auswertung unterzogen haben. Es zeigte sich, dass ein Rauchstopp nach der Diagnose signifikant mit einem verbesserten Gesamtüberleben verbunden war. Je nach unterschiedlicher Krebsform war es sich um 19 bis 29 Prozent höher.
Tabakrauch beschleunigt das Tumorwachstum
„Unsere Studie legt nahe, dass behandelnde Ärzte Patienten mit Lungenkrebs auch nach der Diagnose über die Vorteile einer Raucherentwöhnung aufklären und ihnen Unterstützung dafür anbieten sollten“, sagte Dr. Saverio Caini vom Krebsforschungsinstitut in Florenz. Die Raucherentwöhnung wirkt sich vermutlich positiv auf das Überleben aus, weil Tabakrauch das Tumorwachstum und die Verbreitung der Krebszellen fördert; gleichzeitig verringert er die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Chemo- und Bestrahlungstherapien und erhöht das Risiko für Komplikationen nach Operationen.
Quelle: DOI 10.1016/j.jtho.2021.12.005