28.03.2017
Essen macht glücklich und hilft, Stress abzubauen, heißt es oft. Ob dem tatsächlich so ist, haben Psychologen der Universitäten Gießen und Marburg jetzt in einer aktuellen Studie untersucht. In dieser gingen sie der Frage nach, wie sich das, was wir täglich essen und trinken, auf unser Wohlbefinden auswirkt.
Die Vermutung, dass Essen das Wohlbefinden verbessert, lasse sich anhand ihrer Daten nicht bestätigen, sagt Jana Strahler von der Justus-Liebig-Universität Gießen. „Einen allgemein stressreduzierenden Effekt von süßen und hochkalorischen Speisen haben wir nicht gefunden“, berichtet die Psychologin. Im Gegenteil: Gezügelte Esser fühlten sich nach dem Konsum von Süßigkeiten sogar schlechter und stärker gestresst. Lediglich bei emotionalen Essern sank das Stressgefühl. Gezügelte Esser erleben den Verzehr von kalorienreichen Lebensmitteln den Forschern zufolge möglicherweise als Misserfolg. Bei emotionalen Essern scheint dagegen der gewünschte belohnende Effekt der Nahrung einzutreten. Fettreiche Speisen führten allerdings generell zu einer Verschlechterung des Wohlbefindens, wie die Forscher im Fachblatt Biological Psychology berichten.
Einen deutlichen Zusammenhang mit dem Wohlbefinden fanden die Wissenschaftler hingegen für Getränke. So führten Getränke wie Wasser, Saft, Kaffee und Alkohol zu einer kurzfristig besseren Stimmung. Nach dem Genuss koffeinhaltiger Getränke hatten die Studienteilnehmer darüber hinaus das Gefühl, mehr Energie zu haben. Unter dem Einfluss alkoholischer Getränke wiederum verbesserten sich alle Aspekte des subjektiven Wohlbefindens. Die Psychologen betonen jedoch, dass es hierbei auch eine Rolle spielen könnte, dass alkoholische Getränke oft in Gesellschaft getrunken werden und dass dies allein schon dazu beitragen könnte, sich besser zu fühlen.
HH