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09.12.2022
Nicht das kalte Wetter, sondern Viren lassen Menschen in der kalten Jahreszeit häufiger an Grippe und Erkältungen leiden. Viren können in der kalten, trockenen Winterluft besser überleben und sich leichter vermehren. Außerdem halten sich die Menschen bei Kälte mehr drinnen auf engem Raum auf, sodass Viren leichter weitergegeben werden. Das wird möglicherweise noch dadurch unterstützt, dass Immunzellen bei Kälte nicht so effektiv arbeiten. Dennoch sind es immer Krankheitserreger, meist Viren, die uns krank machen, erläutert Dr. Virginia Banks von der Gesellschaft für Infektionskrankheiten in Youngstown.
Viele verschiedene Atemwegsviren lösen Erkältungen aus. Besonders häufig sind es Rhinoviren, die Schnupfen, Nebenhöhlen- und Ohreninfektionen verursachen und auch Asthmaanfälle begünstigen können. Sie vermehren sich besonders in den Nasengängen, wo die Temperatur etwas niedriger ist als im Körperinneren. Auch Grippe- und Coronaviren können durch die Nase in den Körper gelangen.
Wie man sich vor Viren schützt
Da in den beiden vergangenen Wintern, vermutlich aufgrund der Hygienemaßnahmen wegen der Pandemie, ungewöhnlich wenige Menschen Grippe und andere Erkältungskrankheiten hatten, rechnen Fachleute in diesem Jahr mit deutlich mehr Erkrankungen. Um Ansteckungen zu vermeiden, eignen sich die üblichen Hygienemaßnahmen wie das Tragen von Masken, Abstand halten und Händewaschen sowie die Impfungen gegen Grippe und Covid-19. Bewegung, eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf halten das Immunsystems zusätzlich fit.
Eisige Kälte schwächt das Herz
Im Winter kommt es außerdem vermehrt zu Herzinfarkten und Schlaganfällen. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig geklärt. Vorsichtig sollten Untrainierte und vor allem Personen mit einer Herzerkrankung aber zum Beispiel beim Schneeschippen sein: Plötzliche Anstrengung, gerade bei Minusgraden, führt zu einer Stressreaktion des Körpers, die die Herzfrequenz erhöht. Hier ist das Risiko für einen Herzinfarkt aber weniger durch die Kälte als vielmehr durch die körperliche Aktivität erhöht.