07.02.2018
Zu viel Zeit in schwach beleuchteten Räumen und Büros zu verbringen, kann die Struktur des Gehirns verändern und die Fähigkeit, sich zu erinnern und zu lernen, beeinträchtigen. Darauf deutet eine aktuelle Studie von Neurowissenschaftlern der Michigan State University hin.
Die Wissenschaftler hatten das Gehirn von Nilgrasratten untersucht, deren Tagesrhythmus dem von Menschen ähnelt. Waren Versuchstiere vier Wochen lang gedimmtem Licht ausgesetzt, ging die Kapazität des Hippocampus, einer für das Lernen und das Gedächtnis wichtigen Hirnregion, um 30 Prozent zurück. In der Folge verschlechterte sich das räumliche Lernen und die Tiere schnitten bei einer Labyrinth-Aufgabe, die zuvor mit ihnen trainiert worden war, schlechter ab. Dies sei vergleichbar mit Menschen, die in einem belebten Parkhaus den Rückweg zu ihrem Auto nicht mehr fänden, nachdem sie einige Stunden in einem Einkaufszentrum oder im Kino verbracht hätten, so die Forscher.
Nilgrasratten, die hingegen hellem Licht ausgesetzt gewesen waren, verbesserten sich dagegen bei der Aufgabe. Darüber hinaus zeigte sich, dass sich die Hirnkapazität bei Nagetieren, die zuerst bei schummrigem Licht gehalten wurden, wieder vollständig erholte, wenn sie wieder vier Wochen lang hellem Licht ausgesetzt waren. Gleiches galt für das Absolvieren der räumlichen Aufgabe, wie die Forscher im Fachblatt Hippocampus berichten. Die Arbeit der Forscher sei die erste, die zeige, dass eine Veränderung der Lichtverhältnisse zu strukturellen Veränderungen des Gehirns führen könnte.
HH