24.07.2013
Quer durch Europa erledigen Frauen trotz Vollzeit-Job einen Großteil des Haushalts während sich die Männer zurückhalten. Doch wer glaubt, dies belaste die Frauen besonders, der irrt. Ganz im Gegenteil: es sind die Männer, die darunter leiden, wenn die Frauen die Hausarbeit machen.
Im europäischen Schnitt entfallen rund zwei Drittel der Zeit, die für Waschen, Putzen, Bügeln und Co. draufgeht, auf die Frauen. Selbst wenn sie selbst voll berufstätig sind. So das Ergebnis einer Studie des European Social Survey, für die über 250.000 Interviews in 30 europäischen Ländern ausgewertet wurden. Die Befragungen zeigen jedoch auch, dass Frauen die Doppel-Belastung aus Beruf und Haushalt leichter wegstecken als Männer, die beide Arbeiten durchführen. Männer allerdings, die ihr Arbeitssoll nach dem beruflichen Feierabend für erledigt halten, fühlen sich damit schlecht. Die Macher der Studie vermuten, dass diese Männer ein schlechtes Gewissen umtreibt oder dass die ungleich verteilte Hausarbeit für Zoff zwischen den Partnern sorgt. Die wohl simpelste Lösung scheint da, dass die Männer einfach häufiger mal selbst den Lappen schwingen.
Die Studie ergab darüber hinaus große Unterschiede zwischen den befragten Nationen. Am fortschrittlichsten in Sachen gerechte Verteilung von Haushaltstätigkeiten sind die Nordeuropäer, allen voran die Schweden. Dort werden berufstätige Frauen am stärksten von ihren Partnern unterstützt: Die Frauen machen hier weniger als zwei Drittel der Hausarbeit. Anders sieht es beispielsweise in Griechenland aus. Dort erledigen nicht-berufstätige Frauen über 80 Prozent der Hausarbeit. Und wenn sie mehr als 30 Stunden die Woche arbeiten, sind es immer noch über 75 Prozent.
FH