30.07.2015
Die Magensäure hilft unter anderem dabei, die Nahrung im Magen zu verdauen. Eine neue Studie deutet jetzt darauf hin, dass die starke Säure ursprünglich entstanden ist, um Krankheitserreger, die mit der Nahrung aufgenommen werden, abzutöten.
Die Forscher hatten dazu die gesamte existierende Literatur zum Säurepegel in den Mägen von Vögeln und Säugetieren gesichtet und Daten von 68 Arten verglichen. Daraus ging hervor, dass Aas- und Fleischfresser einen deutlich stärkeren Säureschutz im Magen haben als Pflanzenfresser und Tiere, die sich nur von Insekten oder Fischen ernähren. Besonders erstaunlich war für die Forscher diese Erkenntnis: Der Säurepegel im Magen des Menschen, den sie der Kategorie der Allesfresser zugeordnet hatten, glich am ehesten dem eines Aasfressers. Wenn sich der Säuregrad im Magen verändere, wirke sich das auf Krankheitserreger und die Bakteriengemeinschaft im Darm aus, berichten die Wissenschaftler in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE weiter.
Dies bestätige ihre Annahme, dass der Magen eine Schlüsselrolle dabei einnehme, fremde Mikroben abzufangen und so die Besiedlung der Darmbakterien konstant zu halten. Der Magen dient demnach als ökologischer Filter, so die Forscher. Ihre Arbeit werfe die Frage auf, wie der Säurepegel des Magens überhaupt entstanden sei und wie sich das moderne Leben auf den Magen, die Bakteriengemeinschaft im Darm und die generelle Gesundheit auswirke. Diese könnten laut den Forschern durch veränderte Ernährungsgewohnheiten, aber auch durch Medikamente, die sich auf den Säuregrad des Magens auswirken, beeinflusst werden.
HH