12.03.2019
Bis zum 11. März 2019 sind in Niedersachsen 26 Masernerkrankungen nachgewiesen worden. Der Schwerpunkt mit 18 Fällen ist verbunden mit einem Masernausbruch im Landkreis Hildesheim. Von den aktuellen Masernfällen sind auch Erwachsene zwischen 20 und 50 Jahren (12 Fälle) betroffen.
Masern sind extrem ansteckend und können gefährliche Spätfolgen haben: Neben der akuten Erkrankung kann es zur gefürchteten SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis) kommen. Die SSPE ist eine teilweise erst nach Jahren auftretende Gehirnentzündung, die nicht behandelt werden kann. Alle betroffenen Patienten sterben daran. Besonders gefährdet sind Kinder im ersten Lebensjahr, die noch zu jung für eine Masern-Mumps-Röteln-(MMR)-Impfung sind.
„Es ist mir nicht verständlich, warum trotz dieser Datenlage Eltern ihre Kinder nicht impfen lassen“, sagt der Kinderarzt Dr. med. Burkhard Rodeck, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ). Der Experte entkräftet eine Fehlinformation über das Impfen: „Eine aktuelle Studie aus Dänemark an 657.000 Kindern widerlegt erneut den oft geäußerten Verdacht der Entstehung von Autismus nach einer Masernimpfung“. Auch Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne appelliert: „Eltern sollten sich und ihre Kinder impfen lassen. Wer auf den Impfschutz verzichtet, gefährdet seine Kinder und die Kinder anderer.“
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt für Babys und Kleinkinder eine zweiteilige Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps, Röteln und gegebenenfalls Windpocken. Die zweite und letzte Impfung wird am besten spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres, mit 23 Monaten, gegeben. Wer keinen dokumentierten Impfschutz gegen Masern hat, sollte die Impfung unbedingt auch im Erwachsenenalter noch nachholen.
NK