30.05.2012
Ein Medikament, das bei schlecht heilenden Wunden hilft, wäre für viele Diabetiker ein Traum. Es hieße, keine Angst mehr vor kleinsten Verletzungen oder Druckstellen haben zu müssen, die zu hartnäckigen Wunden führen. Dank schwedischer Forscher scheint ein solches Medikament nun in Reichweite zu sein.
Die Wissenschaftler von der Umeå Universität in Schweden haben ein Arzneimittel entwickelt, das den Heilungsprozess bei schlecht heilenden Wunden, wie diabetischen und chronischen Wunden, in Gang setzt und beschleunigen kann. Die Substanz ist ein körpereigener Eiweißstoff namens Plasminogen, der in der Leber produziert wird und sich in sämtlichen Körperflüssigkeiten befindet.
Wie die schwedischen Forscher herausgefunden haben, erhöht sich die Konzentration dieses Stoffes in und um Wunden herum drastisch. Dies sei ein wichtiges Signal um die Entzündungsreaktion zu starten, die für die Heilung erforderlich sei, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Blood. Bei diabetischen Wunden steigt die Menge an Plasminogen allerdings nicht in gleicher Weise an, wie bei anderen Wunden. Dies scheint der Grund dafür zu sein, warum diese Wunden nur sehr schlecht heilen. Bei Mäusen und Ratten konnten die Forscher zeigen, dass der Heilungsprozess sofort beginnt, wenn Plasminogen in die Wunde gespritzt wird. Die Wunden heilten im Anschluss vollständig.
Durch Diabetes verursachte Wunden, die schlecht oder gar nicht heilen, betreffen Millionen von Menschen jährlich. Viele der rund 350 Millionen Diabetes-Patienten weltweit entwickeln Fußgeschwüre, und in 10-15 Millionen der Fälle führen diese letztlich zu einer Amputation. Die heutige Behandlung von solchen Geschwüren besteht hauptsächlich aus einer traditionellen Wundversorgung mit Kompressen und Binden.
hh